Weiß Ferdl

Weiß Ferdl sinniert:
"Wann der Wein guat is, sagen die Leit: 'Teifi, der schmeckt!' Und is a schlecht, sagens: 'Herrgott, is der sauer!' "

Zur Zeit des Dritten Reiches ging Weiß Ferdl mit einem Freund am Konzentrationslager Dachau vorbei. SS-Posten bewachten den Eingang.
Weiß Ferdl fragte den Freund: "Wie sieht´s denn dahinter aus?"
"Zuerscht a Mauer mit vier Posten."
"Und dann?"
"Dann kimmt noch a höherer Zaun, der elektrisch geladen is. Da laufen eine Menge Posten herum."
"Woaßt was", sagt der Weiß Ferdl, "wann i wui, kimm i eini."
Und er kam hinein.
Als er wieder draußen war, wurde er neugierig gefragt: "Wie war´s denn jetzt im Kazett? Ist des wirklich so furchtbar, wie´s immer heißt?"
"Na", sagt Weiß Ferdl, "koa Spur. Ganz zivil. Z´ essen kriagst gnua, die Bewachung is anständig und de Leit san wie a große Familie."
"Also da legst di nieder", ruft einer aus, "des hab i mir net dacht. A Freind hat was andres erzoit. Vui schlimmer war´s."
"Ja", sagt der Weiß Ferdl leise: "Der sitzt a schon wieder!"

Als Weiß Ferdl einmal den Odeonsplatz in München überquerte, wurde er von einem Berliner gefragt: "Sagen Sie mal, Männeken, wenn ick Ihre Theatinerstraße jradaus jehe, liecht da der Marienplatz mit Ihrem Zuckerjussrathaus?"
Freundlich meint darauf Weiß Ferdl: "Der liegt a do, wann Sie net higenga."

Einmal trieb Weiß Ferdl während der Kabarettvorstellung im Münchner 'Platzl' drei Schweine auf die Bühne.
Er stellte sie der Reihe nach vor: "Das kloane da is Freilein Mann, das mittlere is Frau Mann und das dicke, große Schwein is Herr Mann!"
Das Publikum brach in tosende Lachstürme aus und Weiß Ferdl wurde eingesperrt. Nach drei Wochen trat er zum ersten Mal wieder auf. Der Saal war brechend voll. Wieder trieb er unter erwartungsvollem Gelächter drei Schweine auf die Bühne.
Wieder stellte er vor: "Das kloane Ferkel do is Freilein Mann, das mittlere do is Frau Mann und wegen dem dicken, großen Schwein hob i drei Wochen gesessen."

Weiß Ferdl fuhr einmal mit einem Personenzug nach Niederbayern, um seine Tante zu besuchen. Wie bekannt, halten Personenzüge nicht nur an jedem Kuhdorf, sondern sogar an jeder Hundehütte.
Je öfter das Bähnle stoppte, desto zorniger wurde der Komiker. 
Als die Bahn sich wieder einmal eine Ewigkeit lang nicht vom Bahnsteig rührte, schaute er zum Fenster hinaus und fragte einen Bahnbediensteten, der gerade vorbei kam: "San Sie etwa der Zugführer?"
"Na, i bin der Bremser."
"Ui Jegerl," schrie da Weiß Ferdl und sank gebrochen auf seinen Sitz. "Bremsen tuns a no!""

Die Gegnerschaft zwischen Bayern und Preußen war natürlich oft Thema der Witze Weiß Ferdls.
So Äußerte er sich einmal zu der Behauptung, dass die Preußen geschäftlich agiler wären als die Bayern, folgendermaßen: "Wann der Bayer sich a Wurscht bschtöllt, hat der Preuß sie scho gfressen."